Für die SWR3-Vormittagsshow haben wir mit dem Autoexperten Andreas Keßler gesprochen. Er hat ganz simple Tricks, die jeder zu Hause ganz einfach ausprobieren kann.

Highlights anhören Feuchtigkeit im Auto: Das hilft wirklich
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Tipp 1: Lüftung an
Wer beschlagene Scheiben hat, dreht die Heizung bis zum Anschlag auf, richtet sie auf die Frontscheibe und öffnet die Fenster. So kommt die trockenere, warme Luft direkt an die Scheibe und die feuchte, verbrauchte Luft wird aus dem Auto befördert.
Vor allem im Winter ist es wichtig, dafür nicht nur die Umluft zu benutzen. Die lässt nämlich keine frische Luft ins Auto, sondern wälzt nur die bereits verbrauchte und feuchte Luft im Wagen um. Hat die Lüftung wenig Effekt, kann ein besetzter Pollenfilter schuld sein. Der verhindert, dass Frischluft ins Auto strömen kann.
Wenn die Scheibe von innen vereist, hilft nur kratzen
Bei Minusgraden kann es sein, dass die Windschutzscheibe von innen nicht nur beschlägt, sondern sogar vereist. Dann muss die Scheibe mithilfe eines Kratzers vollständig vom Eis befreit werden. Unterstützt werden kann mit der Lüftung: Bei geöffnetem Fenster die Heizung voll aufdrehen und auf die Windschutzscheibe ausrichten.
Achtung: Im Innenraum darf kein Enteiserspray verwendet werden! Die dabei entstehenden Dämpfe sind giftig und potenziell gesundheitsschädlich.
Tipp 2: So wischt ihr eure Autoscheiben – richtig!
Wer keine Zeit hat, kommt ums Fensterwischen nicht drumherum. Autoexperte Keßler nutzt dafür aber keine speziellen Mikrofasertücher oder Ähnliches. Sondern er greift am liebsten zu gebrauchten Baumwollhandtüchern. Die sind danach zwar nass und auch schmutzig, nehmen aber enorm viel Feuchtigkeit auf. Das ist auch ein guter Gradmesser, denn: Daran kann man gut erkennen, wieviel Feuchtigkeit mitunter in so einem Auto steckt.
Tipp 3: Trocknungssalz für feuchtes Auto kaufen
Wenn das Auto von innen richtig feucht ist, empfiehlt der Autoexperte Trocknungssalz. Das gibt es für unter zehn Euro im Baumarkt oder auch online. Das Trocknungssalz ist eine kleine Box, die man öffnet und unter dem Fahrer- oder Beifahrersitz platziert. Nach ein paar Tagen verwandelt sich das Salz in eine dickflüssige Salzsole, die samt der Box dann aus dem Auto entfernt werden kann. Danach sollte das Auto komplett trocken sein. Es sei denn der Wagen selbst hat undichte Stellen, dann kann die Feuchtigkeit natürlich immer wieder in den Innenraum eindringen.
Kleinerer Effekt bei DIY-Tipps
Eine ähnliche Wirkung soll durch Katzenstreu in Socken oder Reisbeutel an der Windschutzscheibe erzielt werden. Keßler weißt aber auf die deutlich schwächeren Effekte als bei Trocknungssalzen hin. Zeitungspapier unter den Fußmatten kann kurzfristig Feuchtigkeit aufsaugen, müsse dann aber auch direkt wieder ausgetauscht werden.
So beugt ihr Feuchtigkeit im Auto vor
Die Feuchtigkeit, die im Herbst für beschlagene Scheiben sorgt, kommt aber nicht nur durch undichte Stellen in in den Wagen. Zum Teil lassen wir sie selber rein – an unserer Kleidung beispielsweise. Darum ist es vor allem im Herbst und Winter ganz wichtig, dass wir nasse Klamotten oder Wischtücher nicht einfach im Auto liegen lassen, sondern sie so schnell es geht aus dem Auto entfernen. Dazu zählt übrigens auch die Tasche mit den nassen Sportklamotten.
Sind alle möglichen Feuchtigkeitsquellen beseitigt, kann schlussendlich auch ein defekter Wärmetauscher der Grund allen Übels sein. Das bemerkt ihr an einem schmierigen Film von ausgetretenem Kühlwasser auf der Windschutzscheibe. Dann hilft nur noch die Werkstatt.